Wednesday, November 18, 2015

tiefen




TIEFEN

Gruppenausstellung der Stipendiat*innen der Gesellschaft für humanistische Fotografie im Projektraum Kunstquartier Bethanien

VERNISSAGE: Donnerstag, 26.11.15 um 19 h
AUSSTELLUNG: 27.11. - 29.11.15 täglich von 11-18 h

mit Arbeiten von Anna Duda, Constanze Flamme, Henrike Hannemann, Anne Helmer, Claire Laude, Annina Lingens, Schirin Moaiyeri, Zorana Mušikić, Anke Schüttler, Severin Wohlleben und Marie Zbikowska.


Unter dem Titel Tiefen zeigen 11 Künstler*innen vom 27. – 29. November 2015 im Projektraum des Berliner Kunstquartiers Bethanien fotografische Arbeiten.

Schon seit den Ursprüngen des Mediums bildet die Fotografie – technisch bedingt – die sichtbare Oberfläche der Wirklichkeit ab. Jede einzelne Aufnahme ist ein Ausschnitt daraus – weitestgehend ein subjektiver – der Weltausschnitt, den die oder der Fotografierende, im kurzen Moment des Auslösens, intuitiv oder konstruiert wählt. In Tiefen werden diametral zu den medialen Gegebenheiten emotionale, philosophische, politische und soziale Tiefen ausgelotet.

Die 11 Künstler*innen sind in den 1970ern und 80ern geboren und aufgewachsen, ausgebildet in den Bereichen Fotografie, visuelle Kommunikation, Bildende Kunst, an den einschlägigen Schulen und Universitäten im europäischen Raum. Sie gehen mit unterschiedlichsten fotografischen Arbeitsweisen vor, von klassischer Autorenfotografie über subjektive Ansätze, die bis in die Abstraktion reichen, bis zu fotografischer Inszenierung und konzeptionellen Ansätzen. Dokumentarische und poetische Bildsprachen finden sich in Serien, Sequenzen und Einzelbildern von kontrastreicher Kraft in schwarzweiß bis hin zu leichter, flüchtiger Farbigkeit.


PROJEKTRAUM KUNSTQUARTIER BETHANIEN
Mariannenplatz 2
10997 Berlin
www.kunstquartier-bethanien.de


©Zorana Musikic "06.02.2015 - 36.64037, 27.72331 (Wooden boat capsized, 8 people found dead)"


"Gerade in der klaren und einfachen Konzeption ist die politisch motivierte Arbeit "The Mediterranean" von Zorana Mušikić umso ergreifender. Sie entnimmt Bildausschnitte aus Google Earth von Orten, an denen in diesem Jahr Boote bemannt mit Flüchtenden in Seenot gerieten. Mit den Meeresbildern berührt sie die klassischen Assoziationen von der Sehnsucht nach Weite und Freiheit. Paradoxerweise stehen diese Assoziationen völlig diametral zu den Ereignissen, die an diesen Orten stattfanden. Im Betrachtenden korrelieren Sehnsuchtsphantasien mit den Bildern gesunkener Boote, überfüllt mit Menschen, die auf der gefährlichsten Etappe ihrer Migrationsroute ertranken, da ihnen sichere und legale Wege versperrt sind. Die Ästhetik der Bilder, die auch den technischen Akt des Abtastens der Erdoberfläche sichtbar macht, unterstützt das Gefühl der Ohnmacht vor dem menschlichen und politischen Desaster." 
(Text: Tina Brüser)



Wednesday, November 12, 2014

Friday, July 11, 2014

mehrwert

    

Mit Arbeiten von Linus Dessecker, Jenny Fitz, Maja Gottschalk, Johanna Henning, Dirk Hoffmann, Matea Hoffmann, Joe Kake, Alexander Klang, Chantal Koppenhöfer, Anton Mircea Laub, Zorana Musikic, Ronja J. Naumann, Kichun Park, Stefanie Schmid Rincon, Julian Slagman, Sophie-Teresa Weicken, Marc Wellmann

Kuratiert von Prof. Manfred Schmalriede

Vernissage am Donnerstag, dem 10. Juli, um 19 Uhr.

Parallel zur Fashion Week zeigt die Galerie der Neuen Schule für Fotografie Berlin Fotoarbeiten von Studierenden sowie AbsolventInnen, die einen etwas anderen Blick auf Mode zeigen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob und inwiefern Modefotografie über ihren Zweck, Kleidung zu bewerben, hinausgeht. Ob experimentell, angewandt, kritisch oder satirisch – die gezeigten Arbeiten loten diesen Spielraum auf vielfältige Weise aus.

MehrWert. Modefotografie - der andere Blick
Eröffnung: 10. Juli 2014 um 19 Uhr
Ausstellung: 11. Juli - 14. September 2014
geöffnet: Mittwoch-Sonntag 13-18 Uhr
Ferienzeit: 23. Juli - 31. August 2014 (die Ausstellung ist nur nach vorheriger Vereinbarung zu besichtigen) 
Adresse: Neue Schule für Fotografie Berlin, Brunnenstr. 188-190, 10119 Berlin
Info: www.neue-schule-berlin.com

Monday, February 3, 2014

Friday, November 1, 2013

in progress



the lagosphoto summerschool exhibition is presenting my recent work "in progress" - along with works by aderemi adegbite, jenevieve aken, ben chislett and adeola olagunju. 

nov 1st-8th 2013 at a white space gallery, lagos/nigeria. opening reception november 1st at 6 p.m.

Wednesday, October 23, 2013

where we live



A photography exhibition about daily lives in Makoko: 
a series of uniquely Nigerian photographs about the enduring strength of the human spirit.

Presented by Social and Economic Rights Action Center (SERAC) | Curated by Ben Chislett

Photographs by: Ben Chislett, Nick Hagen, Anthony Monday, Zorana Musikic, Afose Sulayman Senayon

Date & Time: 3pm Wednesday 23 October 2013 
Location: Makoko Floating School, Makoko, Lagos.
Pickup Point: Apollo Street Corner with Olaiya
Guides to canoe shuttle from 3-5 and by appointment

Monday, October 7, 2013

happy world habitat day!


boy on the remains of his family house after lagos authorities demolished homes in makoko floating slum in 2012.

Friday, April 26, 2013

little red riding hood



Little Red Riding Hood

Presenting works by Anna-Maria Baur, Jana Evers, Jenny Fitz, Janine Fritsch, Alex Giegold, Angelika Greiner, Michelle Gornick, Sarah Kralisch, Malte Kübel, Benjamin Kummer, Christine Kusche, Tomasz Makolski, Glenda Moor, Zorana Musikic, Maria Jauregui Ponte, Stefanie Schmid, Marjola Rukaj, Linda Rosa Saal and Meike Sieveking.
Curated by Marc Volk.

Opening: Friday, 26th of April 2013, 7 pm
Exhibition: 27th of April - 2nd of June 2013, Wednesday - Sunday 1-6 pm

Neue Schule für Fotografie Berlin 
Brunnenstr. 188 – 190, 10119 Berlin

Thursday, March 7, 2013

Männer. Mythen. Meisen.




Männer. Mythen. Meisen
von Timon Engelhardt

Als vor einiger Zeit zwischen Buchdeckeln und in den Feuilletons der bürgerlichen Presse “Das Ende des weißen Mannes” behauptet, beschworen, beklagt wurde und damit nach 40 Jahren Neuer Frauenbewegung, zwanzig Jahren queer theory sowie noch älterer Versuche, mit Hilfe von postcolonial studies den definitorischen Blick fast durchweg männlich-weißer Betrachter aufzuheben, war die Verunsicherung unter vielen Gemächtträgern groß. Plötzlich wurden nicht mehr nur Toleranz, Gleichberechtigung, Gendermainstreaming und ähnliche, die Herrschaft des Weißen Mannes eher zementierende als dekonstruierende Konzepte diskutiert, sondern die Aussicht auf eine neue, für die Nutznießer patriachaler Gedanken- und damit Lebensformen unsichere Zukunft eröffnet. Die Verunsicherung war nicht nur groß, sie schwillt weiter an - und hat den Punkt maximal schmerzhafter Dauererektion noch nicht erreicht.

Der weiße - mit Abstrichen: heterosexuelle - Mann: Er hat als normierendes Modell ausgedient, so wie es scheint. Doch während die um ihre Missionarsstellung gebrachten Repräsentanten der old world order vor allem um ihre in Jahrtausenden angehäuften Pfründe, Privilegien und liebgewonnenen Phallussymbole besorgt scheinen, zeichnet Zorana Musikic mit ihrer Arbeit “Subjects Of Desire” eine ganz andere Möglichkeit: Die Befreiung des Mannes - von seiner Männlichkeit. Das Korsett des theweleitsches Körperpanzers, es ist ihm schon lange zu eng geworden. Das Baden der Hoden in Eiswasser der Gruppen der Männer Radikale Therapie-Bewegung, der Beckham´sche Männerkosmetikboom, der mittlerweile auch die migrantischen Jungsmilieus der europäischen Großstädte in zärtlicher Umarmung hält, die Augenbrauen zupfende Metrosexualität, die mitunter oder meistens unangemessen jammernde Väterrechtsbewegung: So unterschiedlich die Ansätze sind, sie zeigen, dass auch das Bild des aggressiven, selbstbewussten, funktionierenden Schwanzträgers nicht mehr nur Nutzen schafft, sondern auch Opfer kostet - und mancher nicht mehr bereit ist, sie auf Kosten seiner selbst zu bringen.

Und so weisen ihre Bilder über die schnöde Wirksamkeit tradierter Geschlechtsidentitäten hinaus und zeigen Re- statt Dekonstruktionen einer in aller Verlorenheit zu sich selbst gefundenen Männlichkeit. Dass dieser Prozess auch Schmerz mitdenkt, Einsamkeit und immer wieder Zweifel, dass ein immer-wieder-Mann-Werden auch Gosse oder Strang bedeuten kann, ist eine Banalität. Die Freiheit, die ein Verzicht auf ein von Zwang und Enge bestimmtes Mann-Sein bedeuten kann, ist es nicht. Mit “Die freie Entfaltung des Einzelnen ist die Voraussetzung der freien Entfaltung Aller”, schrieben zwei bekennend identitäre Bartträger einst ihre auch heute noch gültigen Vorstellungen menschlicher Emanzipation nieder. Geschlechtsidentitäten - auch und gerade männliche - sind das Gegenteil dessen. Folglich schreckt manch Bild in seiner aufklärerischen Wucht auch vor Bezügen auf Religion und Mythos nicht zurück: Die um den Penis gewundenen Blumen und damit die Vereinigung des weiblichen mit dem männlichen Prinzip (nichts anderes meinte, wenn man den Ergründern christlicher Wirrheiten folgen mag, auch das Phallussymbol und Blütenform kombinierende Rosenkreuz, Namensgeber der Mystikersekte, der schon Sean Connery und Tom Hanks auf der Suche nach dem Heiligen Gral hinterherstolperten).

Ein anderes Bild spielt mit dem Wortwitz des coming outs, des sich aus dem Schrank heraus Trauens - wobei es der Unterkörper samt Schwanz gerade schafft, während der Kopf scheitert. Man könnte dies als Kommentar zu den reaktionären Männlichkeitskonstruktionen der Schwulenszene lesen, des athletisch gestählten Körpers und des Kults darum, der Lederpanzerung, der gar nicht mehr ironisch zur Schau getragenen Betonung männlicher Attribute. Auch das für das patriachal geschulte Auge unerwartete Präsentieren des Mannes in seiner vermeintlich schwächsten Pose - auf allen Vieren, nackt, das Rektum dem Betrachter entgegengestreckt - spielt ebenso wie andere, weiblich codierte Accessoires wie Tränen oder glitzernd funkelndem Geschminke benutzende Motive, mit der Auflösung des Mannes als Samenleiter mit starker Schulter.

Der Mann, er ist ein Mythos mit Meise. Es wird Zeit, ihn von beidem zu befreien.


"Subjects of Desire" wird im Rahmen der Ausstellung "alongside" gezeigt.

Ausstellungseröffnung: Freitag 8. März, 19 Uhr